Beim Pflanzen und Aufwertungen von Fecken, Ufergehölzen und Waldrändern wird als wichtiger Faktor für das ökologische Potenzial die Besonnung des Standorts herangezogen. Schattige Standorte werden daher oft gar nicht aufgewertet und beinahe als „ökologisch wertlos“ abgestempelt. Dass aber genau auch solche Standorte ihre wichtige Funktion für spezialisierte Arten erfüllen, zeigt das Beispiel des Kleinen Eisvogels (Limenitis camilla). Die Raupen dieser Tagfalterart fressen und entwickeln sich vorwiegend auf der Roten Heckenkirsche (Lonicera xylosteum), ein kleiner, feiner Strauch mit roten Beeren. Der Tagfalter nutzt für die Eiablage jedoch keinesfalls gut besonnte Standorte. Vielmehr sucht er schattige, luftfeuchte Lagen aus, welche nicht weit weg von den Flugorten der Falter sind. Die Art ist z.B. entlang von Bächen und auf Waldlichtungen anzutreffen, wo die Raupenfutterpflanze, aber auch ein Nektarangebot für die Tagfalter vorhanden sind.